Pressemitteilung der Gruppe Waste’nd 30.11.2012

30 Nov

Am Freitag den 30.11 wurde, auf Grund der zunehmenden Prekarisierung der städtischen Lebensverhältnisse & um Kritik an der Gesellschaft praktisch ausleben zu können, das Haus in der Schumannstraße 2 besetzt.

„Diesen Raum nehmen wir uns, weil Orte, die für jeden zugänglich sind, zunehmen privatisiert werden. Das ist beispielhaft für die systematische Passivierung der Subjekte auf allen Ebenen der Gesellschaft. Stattdessen wollen wir unsere Lebenswelt aktiv gestalten.“ Sagt Clara Critique. Sie ist eine Sprecherin der Gruppe Waste’nd, die das Haus öffneten.

Um dem etwas entgegenzusetzen haben Menschen verschiedensten Alters, Geschlechts und sozialem Status beschlossen, das Haus öffentlich zugänglich zu machen.

Das entstandene Projekt soll in den kommende Tagen und auch zukünftig durch eine Vielzahl von selbstbestimmten und -organisierten Theorieveranstaltungen, Parties, Ausstellungen, Konzerten und gemeinsamen Diskussionen Risse in kapitalistischer Verwertungslogik und Leistungszwang erzeugen.

„Um Projekte, wie das IvI, das einen solchen Versuch darstellt, auf breitere Füße zu stellen übernehmen wir das Konzept von Theorie, Praxis, Party. Wir wollen jenseits akademischer Karrierelaufbahnen und Zugangsbeschränkungen wilde Theoriebildung für alle ermöglichen.“

So Wanja Korv.

Deswegen finden an diesem Wochenende unter anderem eine Diskussionsveranstaltung zum Thema „Perspektiven wilder Theorie und Praxis“, verschiedene Lesekreise und Workshops von Feminismus bis Kulturindustrie, Barabende und ein Brunch am Sonntag statt. Ab Montag soll es zusätzlich auch ein Schüler_Innencafe geben.

„Eigentlich sind wir nur dem bestehenden Plan des Eigentümers , dieses Haus in ein Besetzerhotel umzufunktionieren zuvorgekommen.“

Es ist eine offensichtliche Manifestation der aktuellen Standortpolitik, dass in Frankfurt versucht wird, sich durch solche Projekte und den Kulturcampus einen Anstrich von Weltoffenheit zu verleihen. Zeitgleich

sind Institutionen, von denen das Potential ausgehen könnte der alltäglichen Tristesse zu entfliehen, auf Grund genau dieser Entwicklung bedroht.

„Reflexion über die herrschenden Verhältnisse kann nur stattfinden, wenn Zeit und Raum gegeben sind. Diese stehen nicht allen Menschen in der Gesellschaft gleichermaßen zur Verfügung, um sie dafür zu nutzen. Mit der Besetzung möchten wir daher eine weitere Möglichkeit für alle schaffen, sich ohne Konsumzwang mit Gesellschaftskritik und Subjektwerdung auseinanderzusetzen.“ Schließt Clara Critique ab.

Wir laden alle Interessierten herzlich ein, eine Veranstaltung unseres Projektes zu besuchen und daran mitzuwirken.

Mit Bitte um Veröffentlichung

Pressekontakt:

Telefon: 0152-160 754 22

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